Mit neuer Stundentaktung ins neue Schuljahr: Mehr effektive Lernzeit – Die 67,5 Minuten Chance für Schülerinnen und Schüler

23 Aug 2024

Während viele Schulen die Unterrichtszeit von 45 Minuten auf 67,5 Minuten pro Unterrichtsstunde verlängern, verkürzt die Gesamtschule ihre Einheiten von 90 Minuten auf 67,5 Minuten mit Beginn des neuen Schuljahres und nutzt so die Vorteile, die diese neue Stundentaktung für das Lernen und den Unterricht mit sich bringt

„Durch die Umstellung auf 67,5 Minuten wird den Schülerinnen und Schülern die Chance gegeben, dass Lernstoff wiederholt werden kann, weil einige Fächer öfter pro Woche auf dem Stundenplan stehen als es vorher der Fall war. Gerade Nebenfächer profitieren davon: Während beispielsweise Biologie oder Musik sonst nur einmal in der Woche unterrichtet wurden, kommen sie auch zweimal in der Woche auf den Plan. Außerdem haben wir damit eine gute Balance zwischen dem klassischen 45-Minuten Takt, der viel Hektik am Schultag erzeugen kann und den oftmals zu langen Einheiten von 90 Minuten, bei denen die Konzentration am Ende nachlässt und wertvolle Lernzeit damit verloren geht, gefunden“, so die stellv. Schulleiterin Angela Brabender, die zugleich auch die Organisationsleitung der Schule inne hat und das Projekt federführend initiiert und begleitet hat.

Auch für Schulleiter Simon Tewes liegen die Vorteile von 67,5 Minuten klar auf der Hand: „Gruppenorientiert lernen, einzelne Projekte im Unterricht konzentriert bis zu Ende denken können, ohne nach 45 Minuten von einer Pausenklingel gestoppt zu werden und schließlich auch noch Zeit zu gewinnen. Statt acht Stunden haben die Schüler nur noch sechs Stunden und nach der Mittagspause – wenn sich die Lernenden  ohnehin kaum noch konzentrieren können – maximal noch eine Unterrichtseinheit in den Klassen 5-10.“

Die Gesamtschule hat einen Weg gesucht, einerseits Hektik und Stress für die Schülerschaft  und das Kollegium  zu senken, andererseits aber die Möglichkeit zu schaffen, Lernstoff zu vertiefen. Konkret haben die Schüler bis 13:05 Uhr vier Unterrichtsblöcke von jeweils 67,5 Minuten. Darin integriert sind zwei jeweils fünfminütige Pausen und eine große Pause mit einer Dauer von 30 Minuten. 30 statt 20 Minuten Pause gibt den Schüler:innen und Lehrkräften mehr Zeit, einmal durchzuatmen, aber auch zwischen den Standorten an der Geschwister-Scholl-Straße, wo die Jahrgänge 5-9 und der Kapellenstraße, wo der Jahrgang 10 bis zur Q2 untergebracht sind, gut und ohne Hektik wechseln zu können. Die Verteilung auf zwei Standorte ist eine Besonderheit an der einzigen weiterführenden Schule in städtischer Trägerschaft.

Nachmittags, nach der Mittagspause, die sich von 13:05-13:50 Uhr erstreckt, schließt sich montags, mittwochs und donnerstags für die Sekundarstufe 1 noch jeweils ein Zeitblock bis 14:58 Uhr an. Die ungewöhnlich klingende Minutenzahl senkt außerdem die Unterrichtszeit am Nachmittag. „Das wurde durchgehend positiv bei den Anmeldegesprächen des neuen 5. Jahrgangs aufgenommen, da so mehr Zeit für private Hobbys bleibt. Außerdem besteht die Möglichkeit, an diesen Tagen an AGs der Schule teilzunehmen“, so Angela Brabender. „Für die Oberstufe gibt es einen sechsten Zeitblock, der bis 16:10 Uhr dauert. Auch hier steht etwas mehr Zeit für private Dinge zur Verfügung.“

Aber warum sind es ausgerechnet 67,5 Minuten? „Das hat primär mit der Stundentafel der Oberstufe zu tun. Wenn beispielsweise eine Zeit von 135 Minuten für das Fach Pädagogik vorgegeben sind, dann bedeutet das einen zweistündigen Kurs von jeweils 67,5 Minuten, deshalb die für Außenstehende eher seltsam erscheinende Zeitdauer.“ „Durch die neue Taktung wird kein Fach mehr oder weniger unterrichtet als vorher. Die Stundentafel, die wir erfüllen müssen, ist vom Land NRW vorgegeben. Es geht nur um eine andere Verteilung, die sich für alle Beteiligten als vorteilhaft erweisen wird“, ist Simon Tewes überzeugt. „Ebenfalls danken möchte ich unserem Schulträger, der Stadt Bad Driburg, die unserem Vorhaben sofort zugestimmt hat und es keine Probleme bei den Änderungen der Busfahrpläne gab, die natürlich auch entsprechend angepasst und verändert werden mussten.“