„Wege entstehen beim Gehen“ – erfolgreiche Woche der Studien- und Berufswahl
Dass die Corona-Pandemie dazu beigetragen hat, dass Oberstufenschüler weniger Möglichkeiten haben, die Vielfalt an Berufen, Studien- und Ausbildungsgängen sowie Unternehmen kennenzulernen, können die Schülerinnen und Schüler der Q1 der Gesamtschule Bad Driburg nur bedingt bestätigen.
Eine Woche lang konnten sie täglich an zuvor eigens ausgewählten digitalen Workshops teilnehmen, je nach Interesse und persönlichem Berufswunsch. Die Bandbreite war dabei äußerst vielfältig: Angefangen von der Frage, wie man überhaupt feststellt, in welchem Berufsfeld man sich bewegen möchte, über die Vermittlung des Rüstzeugs für eine klassische Ausbildung oder eines dualen Studiums bis hin zu detaillierten Informationen wie das Meldeverfahren und die Zugangsbeschränkungen an Fachhochschulen und Universitäten, sowie die Vergabe von Stipendien.
Den Aufschlag machte die Studienberatung der Universität Paderborn, die den Jugendlichen am häuslichen Bildschirm einen allgemeinen ersten Einblick in die Welt des Studiums gab und den interessierten Schülerinnen und Schülern ihre speziellen Fragen rund um das Studium beantwortete.
Für den Workshop von Maximilian Müller, Doktorand an der renommierten Universität in Berkeley, wurde für die Schülerinnen und Schüler der Kontakt in die USA hergestellt. Er führte mit dem Jahrgang standardisierte Tests durch, die u.a. in Karriereberatungen und Assessment-Center eingesetzt werden, um die eigenen Neigungen, Interessen und Anlagen besser kennenzulernen. Die kostenlos zur Verfügung gestellten Ergebnisse unterstützen die Schüler bei ihrer Entscheidungsfindung zur Berufs- und Studienwahl.
Stefanie Mönnekes von der Bundesagentur für Arbeit in Höxter war gleich doppelt im Einsatz: So unterstützte sie die Schüler zum einen bei der Suche und der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz, zum anderen informierte sie über spezielle Fragen, wie z.B. den Antritt eines Auslandsstudiums oder die Gestaltung von Wartesemestern.
Mönnekes ist Berufsberaterin der Gesamtschule Bad Driburg von der Jugendberufsagentur im Kreis Höxter. Sie ist auch in diesen besonderen Zeiten für die Jugendlichen der Gesamtschule Bad Driburg sowie für die Eltern erreichbar. Neben digitalen Workshops und Veranstaltungen zur Berufsorientierung bietet sie auch persönliche Gespräche per Telefon oder Videokonferenzen für alle Fragen rund um die Berufs- und Studienwahl an.
Mit Thomas Göke von der Vereinigten Volksbank Brakel konnte ein Kooperationspartner der Schule gewonnen werden, der mit den Jugendlichen die zentrale Frage diskutierte, wie man seine Berufung findet und diese zum Beruf machen kann. Die Volksbank bietet nicht nur Praktikumsplätze an, sondern stellt als regionaler Partner auch eine Vielzahl an Ausbildungsplätzen zur Verfügung. Oberstes Ziel dabei ist die Vermittlung von fachlichen und methodischen Kompetenzen, zugleich werden aber auch die persönlichen und sozialen Fertig- und Fähigkeiten gefördert, um den Heranwachsenden einen erfolgreichen Start in das Berufsleben zu ermöglichen.
Am Mittwoch bot Tobias Wieneke als ebenfalls langjähriger Kooperationspartner der Schule und Geschäftsführer der hiesigen Firma Wieneke Anlagenbau und Verfahrenstechnik GmbH einen Workshop an, in dem es um das oft strittig diskutiere Thema eines kurvigen Lebenslaufs ging. Dass dies nicht nur Nachteile haben muss, sondern auch Chancen bietet, verdeutlichte Wieneke den Jugendlichen anschaulich und humorvoll: „Kurven machen das Leben doch erst interessant. Keine Carrera-Bahn oder Achterbahn kommt ohne diese aus. Auch im Lebenslauf dürfen diese stehen, man muss sie nur darlegen können, damit sie auch verstanden werden.“
Vanessa von Gross von der Zentralen Studienberatung an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe gab den Oberstufenschülern mit ihrem Workshop „Studieren an einer FH“ einen breiten Einblick in das Studierendendasein an einer Fachhochschule. „Machen Sie sich auf den Weg, denn Wege entstehen beim Gehen.“, gab sie den digital anwesenden Jugendlichen einen gut gemeinten Rat mit auf den weiteren Weg.
Kerstin Wilinczyk, tätig bei Phoenix Contact GmbH & Co. KG, stellte mit dem Workshop „Duales Studium in der freien Wirtschaft“ nicht nur ein in Deutschland einzigartiges (Ausbildungs-)Modell vor, sondern erklärte den Zuhörenden die damit verbundenen Möglichkeiten bei der international tätigen Firma.
Darüber hinaus gaben Sarah Johanna Engling und Vera Birthe Bratengeier, Projektleiterinnen Berufliche Bildung der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld, den Schülern in dem Workshop „Duale Ausbildung…finden/…leben/…nutzen“ Tipps und Infos rund um die Duale Ausbildung.
Markus Simon, Personalbewerber von der Polizei Höxter stellte die Vielfältigkeiten des heutigen Polizeiberufs vor und erläuterte den Jugendlichen Ausbildungsvoraussetzungen und Karrieremöglichkeiten eines dualen Studiums im öffentlichen Dienst und zeigte unterschiedliche Aufgabenfelder im Umfeld der Polizei auf. Angereichert wurde die Woche der Studien-und Berufswahlorientierung mit eher schulspezifischen Themen und Fragestellungen von Kollegen der Gesamtschule. Nachmittags stellten sich die Schüler einen Onlinestundenplan für die Teilnahme am reichhaltigen Angebot von Live-Vorlesungen der Universität Paderborn zusammen, um so eine Woche jeweils in die Rolle eines Studierenden zu schlüpfen. In der Nachbereitung der Woche waren sich Referenten und Schüler einig: Es war wichtig für alle Beteiligten, digital, zusammenzukommen und sich über den Studien- und Berufsweg auszutauschen. „Gerade in diesen besonderen Zeiten ist es wichtig, Schülerinnen und Schülern ein Netzwerk mit helfenden Kontakten anzubieten, da an der aktuellen Lage nur zu deutlich wird, dass auch die bestgeplanten Lebenswege nicht immer gradlinig verlaufen müssen.“, resümiert Christian Scharf, Studien- und Berufswahlkoordinator der Sekundarstufe II, der die Woche federführend organisiert hatte.