Schüler der 9. Klassen gedenken der Schrecken der Reichspogromnacht
V.l.: Natanael Zins, Daria Semakhina, Nikita Gerner und Lehrerin Daniela Schiller stellen das Schicksal der jüdischen Bad Driburgerin Irene Meyer dar.
Unser Schulorchester, unter der Leitung von Martin Rieckmann, begleitete die Veranstaltung mit Friedensstücken.
Was bedeutet der 9. bis 11. November 1938 für unsere heutige Gesellschaft? Was bedeutet er vor allem für die heutige heranwachsende Generation? Den oben gestellten Fragen gingen die Schüler:innen der neunten Klassen der Gesamtschule Bad Driburg nach, die die Gedenkveranstaltung am 11. November anlässlich der Novemberpogrome vorbereiteten. Sie stellten ihre Ergebnisse aus der Beschäftigung mit dem Einzelschicksal der jüdischen Bad Driburgerin Irene Meyer an der Gedenkstele in der oberen Langen Straße in Form eines fiktiven Dialoges zwischen Irene und einer Leidensgenossin dar.
Die Zuhörer:innen – zum größten Teil bestehend aus den Schüler:innen der Gesamtschule Bad Driburg und des Gymnasiums St. Xaver – lernten, welche Auswirkungen die Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten auf das junge Leben von Irene hatte, die mit 16 Jahren von Bad Driburg aus über Altenbeken in das KZ Theresienstadt deportiert wurde. Nach langen Irrfahrten wurde sie zwar 1945 aus dem KZ Bergen-Belsen von englischen Soldaten befreit, aber genau ein Jahr später erliegt sie ihrem Leiden. Die bei der Befreiung nur noch 20 kg wiegende Irene konnte sich von der starken Mangelernährung, der harten Arbeit und der fehlenden Versorgung nicht mehr erholen.
Eingerahmt wurde der Schülerbeitrag durch die Eingangsrede der stellvertretenden Bürgermeisterin Christa Heinemann, die darstellte, welche Folgen die Schoah, der Antisemitismus und Faschismus hatten. Die musikalische Untermalung übernahm das Blasorchester der Gesamtschule mit ihren Friedensstücken „Fürchte dich nicht, den Frieden zu leben“, „Herr, gib uns deinen Frieden“, „Schalom Chaverim“ sowie „Dona nobis Pacem“ unter der Leitung von Martin Rieckmann
Die Novemberpogrome sind ein schreckliches Beispiel dafür, wozu Ausgrenzung führen kann und dass diese Zeit ein wichtiges mahnendes Beispiel ist, dass jeder einzelne sich für eine demokratische und friedliche Gesellschaft in diesen Krisenzeiten einsetzt.